Gesundheitsrisikobewertung (Health Risk Assessment, HRA) für Longevity

Eine Gesundheitsrisikobewertung (Health Risk Assessment, HRA) ist ein Verfahren zur Bewertung der individuellen Gesundheitsrisiken einer Person. Sie wird oft von Gesundheitsdienstleistern, Versicherungen oder Unternehmen durchgeführt, um ein besseres Verständnis für den Gesundheitszustand eines Einzelnen zu erhalten und präventive Maßnahmen zu fördern. Die HRA kann auf unterschiedlichen Ebenen durchgeführt werden, von persönlichen Selbsteinschätzungen bis hin zu professionell durchgeführten Bewertungen. Hier sind einige Aspekte einer typischen Gesundheitsrisikobewertung:

  1. Gesundheits- und Lebensstilfragen: Die HRA umfasst oft detaillierte Fragen zu Gesundheitsgewohnheiten, Ernährung, körperlicher Aktivität, Rauchgewohnheiten, Alkoholkonsum, Stressbewältigung und Schlaf.
  2. Medizinische Vorgeschichte: Informationen über bestehende medizinische Bedingungen, vergangene Krankheiten, Operationen, Medikamenteneinnahme und Allergien können in die Risikobewertung einfließen.
  3. Familienanamnese: Die genetische Veranlagung für bestimmte Krankheiten kann anhand der Familienanamnese bewertet werden. Dies kann dazu beitragen, genetische Risikofaktoren zu identifizieren.
  4. Biometrische Messungen: Hierzu gehören Messungen wie Blutdruck, Cholesterinwerte, Body-Mass-Index (BMI) und Blutzucker. Diese Messungen bieten objektive Daten über den aktuellen Gesundheitszustand.
  5. Psychosoziale Faktoren: Die HRA kann auch psychosoziale Aspekte wie Stress, emotionale Gesundheit und soziale Unterstützung berücksichtigen, da diese einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit haben können.
  6. Berufliche Expositionen: In einigen HRAs wird auch die berufliche Exposition gegenüber bestimmten Gefahren oder Umweltfaktoren berücksichtigt.

Nach der Durchführung einer Gesundheitsrisikobewertung werden die Ergebnisse verwendet, um individuelle Gesundheitsrisiken zu identifizieren. Auf Grundlage dieser Informationen können personalisierte Empfehlungen für Veränderungen im Lebensstil, Präventionsmaßnahmen und gegebenenfalls die Notwendigkeit weiterer medizinischer Untersuchungen oder Interventionen gemacht werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass Gesundheitsrisikobewertungen dazu dienen, auf mögliche Gesundheitsrisiken aufmerksam zu machen, aber sie sind nicht immer 100% genau. Menschen sollten die Ergebnisse als Anhaltspunkt für mögliche Bereiche der Verbesserung betrachten und sich bei Bedarf mit Gesundheitsdienstleistern beraten.

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